18. Nidden auf der Kurischen Nehrung: Wanderdünengebiet

der russischen Besetzung von 1757 bis 1762 erinnert werden, denen sich der Russeneinbruch des Jahres 1914 wahrlich würdig an die Seite stellt. Im erstgenannten Polenkrieg blieben von über 20000 Dörfern, die der Orden innegehabt, nur 3000 übrig und auch die waren meist verödet und entvölkert; über 1000 Kirchen waren zerstört worden. Die Tataren legten 15 Städte, 249 Flecken und Dörfer und 37 Kirchen in Asche. Sie verheerten die ganze Gegend zwischen Passenheim und Ragnit und ihr Einfall kostete dem nur dünn besiedelten Lande an Menschen mehr, wie die deutsche Armee im Kriege 1870/71 verloren hat! Die russische Zeit im Siebenjährigen Kriege forderte weniger Opfer an Gut und Blut. Dafür der neueste Einfall um so mehr. Die Zahlen stehen heute noch nicht genau fest. Man hat aber die Gebäudeverluste allein auf 34000 berechnet und kennt schon 22 niedergebrannte Kirchen. Der wirtschaftliche Schaden in dem hochkultivierten Lande wird selbstverständlich in diesen Zahlen nicht erschöpft, er ist ein ungeheuer viel größerer. Diesen Russeneinfällen treten die gewaltigen Auflagen der Freiheitskriege und treten endlich die Verluste der Pestzeiten des 17. und 18. Jahrhunderts sowie der

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19. Gilge, Fischerdorf an der Mündung des gleichnamigen
Stromes in das Kurische Haff. Am Ufer stehen Wirtschaftsgebäude,
die an ihrem Giebelschmuck kenntlichen Hauptgebäude dahinter







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Ostpreußische Fundgrube