Inhalts-Uebersicht
Einleitung
Lage des Landes zum Reich, seine Verbindungen und Grenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9
Die Landschaft
Das Hügelgebiet des Oberlandes, die ermländische Kornkammer,
das masurische Seengebiet, die litauische Ebene, die Bernstein-
küste, die Nehrungen, die Haffe . . 10
Die Bevölkerung
Lebensbedingungen, Anlagen, Zusammensetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
Die Besiedlung
Das Land vor der Ordenszeit, die Ordensbesiedlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Das Bauernhaus
Die Bodenständigen Formen, die Formen der neuen Ansiedler,
das Gehöft, das Dorf im Oberland, Ermland, Masuren, Litauen,
das Heimatmuseum . . . . . . . . . . .34
Die Ordensbauten
Stoff und Stil, die Burgen, die Stadtanlage, die Kirche, das
Rathaus, die Stadtbefestigung, das Bürgerhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52
Die Herzogszeit
Der Übergang vom Ordensstaat zum Herzogtum, Herzog
Albrecht I., der Einfluß Wittenbergs, Danzigs, der Niederlande,
der Renaissance und das Barock . . . . . . . 110
Die neue Zeit
Die Neubesiedlung des 18. Jahrhunderts, Masuren und Litauen,
Friedrich Wilhelm I., die neue Stadt- und Hausform, die Franzhosenzeit, das Biedermeier . . 138
Schluß
Die Russenzeit von 1914, der Wiederaufbau, das Herrenhaus,
Schlußbetrachtung und Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .144
Schrifttum über Ostpreußen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 155
Quellennachweis, Ortsverzeichnis und Verzeichnis der Abbildungen
am Schluß. Die Zeichnung auf dem Einband stellt das Relief an
einem Königsberger Speicher dar
Die Karte, welche erst der zweiten Auflage beigegeben werden konnte,
wird den Käufern der ersten Auflage auf Wunsch direkt vom Verlag
kostenlos nachgeliefert, soweit der dafür bestimmte Vorrat reicht
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1. Wormditt: Terrakottafries von der Pfarrkirche
(Aufnahme der Meßbildanstalt)
Das schöne Ostpreußen
ist ein Begriff, der wohl erst geprägt werden muß, ist eine
Vorstellung, die wohl fast überall im übrigen großen Vaterlande recht fremdartig anmutet und erst reichlich belegt sein
will, wenn man sie glauben soll.
Die langen Jahrhunderte, während deren der polnische Keil
Preußen vom übrigen Deutschland trennte, haben nicht nur das
Land gelehrt, ganz auf sich selbst zu stehen und möglichst alle
Bedürfnisse aus Eigenem zu befriedigen, sie haben auch den
lebendigen, unmittelbaren Verkehr mit dem alten Stammlande
nicht aufkommen lassen, den Verkehr, der ohne jedes Zwischenglied von Grenze zu Grenze geht und allein die ganze Bevölkerung in ständige, lebendige Berührung bringt. Der Seeverkehr,
der allerdings bestand, ist immer auf das Zwischenglied der seefahrenden und handeltreibenden Schichten angewiesen und kann
auch nur ähnlich weitgehende Beziehungen zwischen den Nachbarn
niemals herstellen. Der Trennung durch ein fremdes Volkstum trat
die landschaftliche durch die unwirtliche, menschenarme Tucheler
Heide hinzu, um das Mutterland nur noch mehr von einem regen
Besuch des Ordensgebietes abzuhalten. Noch bis weit in das
19. Jahrhundert hinein galt der deutsche Osten als ein Land,
von dem man wohl wußte, daß es deutsch sei, daß es noch zum
preußischen Staate gehöre, aber man sah es doch als ein Gebiet
an, das man nicht ohne Notwendigkeit aufsuchte, dessen Besuch
sich nicht lohne, ja bis in unsere Tage hinein hat sich sogar immer
noch die Vorstellung erhalten, als sei ein Uebersiedeln in dieses
Land fast einer Verbannung gleich zu achten.
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