![]() 11. Oberländisches Vorlaubenhaus die Johannisburger Heide nur ganz beiläufig erwähnt seien,
sind bekannt und brauchen kaum noch eines Wortes zu ihrem
Ruhme. Landschaftlich vielleicht das stärkste, ist der Landesteil
wirtschaftlich das ärmste Gebiet Ostpreußens. Der Boden ist auf
weiten Strecken sandig, und noch heute hebt der Pflug alljährlich
neue Mengen von Findlingen aus dem Erdreich, die dann soweit es geht, zu Bauzwecken oder als Feldscheiden benutzt werden,
oder sich an den breiten Wegen anhäufen. Die Städte sind meist
klein, auch in ihren öffentlichen Gebäuden von herber Einfachheit. Die Dörfer liegen langgestreckt an den Seen oder verstreut
in den Wäldern. Hin und wieder öffnet sich in diesen eine Lichtung
für ein paar Häuser, ein Kirchlein, einige Wiesen und Aecker.
Aber gleich schließen sich die hohen Stämme wieder verschwiegen
zusammen hinter dem vergessenen Stücklein Erde. |
![]() 12. Kleefeld: Ermländischer Bauernhof der die bedeutendste der zahlreichen frühgeschichtlichen Fliehburgen im Lande trägt, und der sagenumwobene Rombinus, der alte, noch heute Verehrung genießende und besuchte Götterberg der Litauer an der Memel oberhalb Tilsits. Diese Ebene ist es, die man sich im Reiche als öde, langweilige, eintönige, unübersehbare Fläche dachte, und von der man dem ganzen Lande das Gepräge zuschrieb. Und wie falsch ist doch das eine wie das andere! Gewiß, der Bergländer muß sich erst in die Schönheiten der Ebene hinein sehen, versteht sie vielleicht auch niemals ganz. Und so gehäuft wie in den Landstrichen mit reich bewegter Oberfläche, liegen diese Schaustücke in der Ebene auch nicht beieinander. Man muß ein wenig mehr Zeit aufwenden, um sie zu erreichen. Vorhanden sind sie aber. Doppelt wirkungsvoll prägen sie sich dem Menschen ein durch ihre unberührte Abgeschlossenheit und Größe. Und daß ihrer nicht wenige sind, und solche, die wohl der Mühe lohnen, ja einzig dastehen nicht nur in den deutschen Grenzen, das erweist sich jedem bald, der das Land wirklich bereist. |